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Flüchtlingshilfe Hamminkeln

Ein Beispiel

Im Jahr 2001 kam eine junge syrische Familie in die Unterkunft nach Hamminkeln. Sie sind yesidischen Glaubens und außerdem Kurden, Grund genug, um in Syrien verfolgt zu werden.

Der damals erst 18 jährigen Aischa S. war die Traumatisierung - durch Dunkelhaft zusammen mit ihrem Baby, durch brutale Misshandlung - deutlich anzumerken.

Trotzdem nahm sie regelmäßig am Deutschunterricht teil, den die Flüchtlinghilfe Hamminkeln im ev. Gemeindezentrum eingerichtet hatte.

Parallel dazu gab es eine intensive Kinderbetreuung, so dass die Frauen ungestört lernen konnten.

Aischa war -obwohl abraischsprachig - meine beste Schülerin.

Die drohende Abschiebung durch das Ausländeramt hing wie ein Damoklesschwert über der Familie.

Vor allem nachts wurde die Angst unerträglich.

Die Folge war ein Suizidversuch mit anschließender stationärer Behandlung.

Viele Fahrten und Gespräche waren nötig, um die dann nötige ärztliche Behandlung zu organisieren.

Durch den Wechsel zu einem anderen, sehr engagierten Rechtsanwalt begann sich die Rechtslage zu entspannen.

Ein sehr sorgfältiger und auch einfühlsamer Richter am Oberverwaltensgericht in Düsseldorf - wir haben die Familie zur Behandlung begleitet - sprach den Abschiebestopp für zwei Jahre aus.

Außerdem erhielt Aischa die ausdrückliche Arbeitserlaubnis.

Sie hat vor einigen Monaten einen 400,00 € Job bekommen als Haushaltshilfe, ihr Mann eine Festanstellung als Hausmeister - gute Voraussetzungen dafür, das endgültige Bleiberecht zu erhalten.

Tochter H. ist eine gute Realschülerin; Sohn R. schlägt sich wacker in der Grundschule und spielt mit Begeisterung Fußball.

Die Familie spricht untereinander Deutsch.

- Eingliederung kann gelingen !-

Ulrike Polaschegg