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Die Geschichte der Kirchengemeinde

Die Union bringt endlich den Kirchenfrieden

1817
feierte die evangelische Kirche das 300jährige Jubelfest der Reformation. König Friedrich Wilhelm III. beabsichtigte mit der von ihm erarbeiteten Agende eine liturgische Union zwischen Lutheranern und Reformierten einzuführen. Ziel und Wunschprojekt des Königs war ferner eine einheitliche Landeskirche einzurichten. Trotz des Aufrufs zur Union kam es nicht in allen Orten dazu, selbst da nicht, wo Lutheraner und Reformierte in unmittelbarer Nachbarschaft lebten.

In Hamminkeln beschlossen beide Presbyterien die Union zu übernehmen. In einem Festgottesdienst am 4.1. 1818 reichten sich der lutherische Pfarrer Hesse und der reformierte Pfarrer Müller gegenseitig das Abendmahl. An die Union in Hamminkeln erinnert eine vom König gestiftete goldene Medaille an der Abendmahlskanne.

1834
Auf Initiative von Pfarrer Lembeck wird ein "Armen- und Armenkrankenhaus in einem Gebäude an der Westseite des Marktplatzes eingerichtet. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts nutzte die Gemeinde das Haus als Versammlungsraum. 1959 wurde das Haus abgerissen und durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt.

1843
Bis zu diesem Jahr stand die Brandspritze in der Kirche unter der Empore.

1848
wurden die Kirchenbänke mit nummerierten Sitzplätzen öffentlich versteigert. Das Ergebnis der Auktion sollte für den Bau neuer Bänke und für den Unterhalt eines dritten Lehrers verwendet werden.

Vermögende Gemeindemitglieder (u.a. Familie von Ising) bestanden auf einer kostenlosen Nutzung der Bänke, sie pochten auf alte Rechte. Pfarrer Lembeck führte mehrere Prozesse über sämtliche Instanzen bis zum Ober-Appellationsgericht in Berlin - und verlor.

1849
sollte die Kirche mit Zement verputzt und gelb angestrichen werden. Das Presbyterium entscheid sich für einen grauen Anstrich.

1872 - 1878
erfolgte eine Aufstockung des Kirchturms. Der Turm erhielt ein 3. Geschoss aus Ziegelsteinen, die neue Höhe betrug jetzt 20,78 m ab Erdreich und erhielt einen Turmhelm in der jetzigen Form (ca. 13 m Höhe).Die Kirche wurde mit Zement verputzt. Gleichzeitig erfolgte der Einbau einer neuen Kirchturmuhr.

1890 - 1912
wurde unter Pfarrer Schober dem Geschmack der Zeit entsprechend die Kirche neugotisch gestaltet. So wurden die gusseisernen Fensterrahmen versteigert und durch Rahmen aus rotem Sandstein ersetzt. Das mittlere Chorfenster (Bergpredigt) fertigte die königlich-sächsische Kunstglasmalerei Hertel & Lersch, die Verglasung der restlichen Fenster übernahm die Firma Derix aus Kevelaer. Eine Heizung wurde installiert und zwei neue Kronleuchter sowie ein "Cocosläufer" angeschafft.

1892
Der musikalaisch interessierte Pfarrer Johannes Schober fördert eine Sängergruppe innerhalb des Kriegervereins, die sich dann "Hamminkelner Gesangverein" nennt. Mit Pfarrer Schobers Hilfe entsteht auch in Zusammenarbeit mit dem ev. Frauenverein ein gemischter Chor innerhalb des Hamminkelner Gesangvereins. Daraus sind 1896 der heutige MGV "Bleib Treu" und der "Evangelische Kirchenchor" hervorgegangen. Die Kirchenchorleiter und -leiterinnen: ab 1892 Friedrich van Harten, ab 1910 Lehrer Seipke, ab 1911 Gustav Schippers, ab 1958 Herta Schippers, ab 1968 Johann Nitrowski und ab 1989 Anne Wefelnberg.

1917
Die wertvollen Bronzeglocken von 1448, 1476 und 1693 fielen als Metallspende dem 1. Weltkrieg zum Opfer. Erst 1922 erfolgte der Einbau von drei neuen Stahlglocken, gegossen vom "Bochumer Verein".

1925
stiftete die Gemeinde einen neuen Altartisch.

1931 - 1932
Unter der Sakristei erfolgte der Einbau eines Heizungskellers mit Kamin, der Kirchenfußboden wurde mit Warmluftschächten versehen. Die Orgel wurde umgebaut und erweitert.

1948 - 1952
In der Nachkriegszeit fanden, auf Initiative von Pfarrer Erich Scholze, Sammlungen für evangelische Einrichtungen sowie für alte und arme Menschen der Gemeinde statt. Auch Naturaliensammlungen für Diakonische Einrichtungen im Rheinland .Gesammelt und transportiert wurden meist Kartoffel Jährlich fanden Weihnachtsfeiern für Kinder und alte Menschen statt.

1952
Beseitigung der Kriegsschäden am Kirchengebäude. Die hölzernen Gedenktafeln für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, die im Chorraum hingen, wurden nicht wieder angebracht, da sie vom Holzwurm befallen waren. Neue Kirchenbänke aus Eichenholz erstellte die Firma Vorholt.

Gemeinsame Gedenktafeln für die für die Opfer des 1. und 2. Weltkrieges wurden im Turmraum installiert. Der Entwurf und die Fertigung der Tafeln erfolgte durch die Weseler Künstlerin Eva Brinkmann.

1954
Gründung eines Posaunenchores durch Pfr. Scholze auf Anregung von Mitgliedern des CVJM. Durch Sammlung von Spenden bei den Gemeindegliedern wurde ein Grundstock zum Erwerb der ersten Instrumente und Posaunenchoralbücher geschaffen, die am 18. August 1954 gekauft wurden. Am 30. August 1954 fand die erste Zusammenkunft des Posaunenchores im Gemeindehaus statt. Die Chorleitung übernahm Frau Hedwig Scholze bis 1979. Danach wurde Helmut Korthauer Chorleiter. Seit 2005 leitet Marcel Bönninger den Posaunenchor Hamminkeln.

1955
Einweihung eines Jugendheims im alten Gemeindehaus.

1957
Aufruf zur Spendensammlung für ein Ehrenmal der Gemeinde Hamminkeln. Die Kosten für die Errichtung und die gärtnerische Gestaltung des Platzes an der Kirche wurden auf 15.000 DM geschätzt. Mitglieder des Rates sprachen zur Spendensammlung in allen Haushaltungen vor. Der Entwurf und die Ausführung übernahm erneut die Künstlerin Eva Brinkmann.

1950
Gemeindefest - 400 Jahre Reformation in Hamminkeln.

1959
Beginn der Jugendfreizeiten, 1972 - 1979 Fahrten mit Pfarrer Krämer nach Österreich, in die Niederlande und nach Frankreich.

1966
richtete die Gemeinde den ersten Kindergarten in Hamminkeln an der Mehrhooger Straße ein, seit 2002 KiTa.

1975
Richtfest des neuen Gemeindehauses, 1978 Grundsteinlegung, 1979 festliche Einweihung.

1984
Die evangelische Kirche folgte der kommunalen Neuordnung 1975 nicht, so dass die evangelischen Einwohner Blumenkamps weiterhin zur evangelischen Kirchengemeinde Hamminkeln gehören. Die seelsorgerliche Betreuung übernahm der Pfarrer von Werhterbruch. Ein Gemeindezentrum, die "Arche", wurde Pfingsten 1984 feierlich eingeweiht.

1987
Grundlegende Sanierung der Fundamente und der Außenhaut des Kirchengebäudes.

2009
Im September und Oktober 2009 wurde die evangelische Kirche in Hamminkeln von außen grundlegend saniert und strahlt wieder im frischen Weiß.

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