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Die Geschichte der Kirchengemeinde

Die reformatorische Zeit

Der Kampf geht weiter, der König wird bemüht

1733
bittet man den König zur Reparatur der Kirche beizusteuern. Die Kirche ist stark zerfallen, die Gemeinde bekommt 150 Taler von der Regierung.

1736
verweigerten die Reformierten Geld aus der Kirchenkasse (die laut Anordnung des Kurfürsten ja geteilt werden sollte) für den Bau eines neuen Pfarrhauses für den lutherischen Prediger, sie wollten "das Geld nicht passieren lassen" und verweigerten den Lutheranern den Zugriff. Selbst eine königliche Kommission konnte den Streit nicht schlichten.

Seit 1642 blieb das Pastorat an der Brüner Straße (Neubau 1792) im Besitz des reformierten Pfarrers, während der lutherische Prediger ohne Wohnsitz blieb und bei Gemeindemitgliedern "herumvagabundierte" (z.B. bei Bovenkerk und Schneiders).

1738
weilte König Friedrich Wilhelm I. zur Inspektion in Wesel. Pfarrer Bartels bat um eine Audienz, trat vor den König und schilderte die Not der Lutheraner.. Der König reagierte prompt. In einem Schreiben formulierte er sein Missfallen, da die "Reformierte Gemeinde zu Hamminkeln sich zu widersetzen unterfangen, er befahl "allen Ernstes, dass gedachte Reformierte Gemeinde sich allen ferneren Einwendens ohnerachtet vor der in dieser Sache geordneten Commission einlassen soll". Dem Befehl des Königs wagten die Reformierten nicht zu widersprechen.

Der Betrag aus der Kirchenkasse reichte für einen Neubau nicht aus, durch Kollekten bis in die Niederlande kamen 219 Taler zusammen, zwei Gemeindemitglieder gaben einen Kredit und so kamen die für den Bau benötigten 583 Taler zusammen. Fuhr und Spanndienste leisteten Gemeindemitglieder unentgeltlich, pro Fuhre war Bier fällig, zu Lasten der Kirchenkasse. Erst 1767 wurde ein schlichtes Pfarrhaus für den lutherischen Prediger an der Marktstraße fertig gestellt, das Haus wurde leider in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen.

1751
stürzt ein Teil des Gewölbes in den Chor.

1767
wurde es endlich zu einem friedfertigen kirchlichen Leben in Hamminkeln, die Kirche wurde nun von beiden Konfessionen benutzt (Simultaneum), das Kirchen- und Armenvermögen wurde geteilt.

1774
wurde eine Orgel mit barockem Prospekt auf der Empore eingebaut. Eine Kollekte in Hamminkeln, Ringenberg, Brünen, Obrighoven und Drevenack, sowie im Kloster Marienfrede (Dingden) und Oberndorf (Wesel) erbrachte 530 Taler. Für exakt 529 Taler wurde das Instrument vom Orgelbauer Itter in Wesel gebaut und nach Hamminkeln transportiert. 1907 wurde das Instrument durch die Firma Jul. Derdack in Wesel verändert. Eine Generalüberholung der Orgel erfolgte 1963.

1816
kam es zu erheblichen Auseinandersetzungen, ob die Kanzel nicht weiter nach vorne versetzt werden soll.

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