Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Kirchengemeinde

Die katholische Zeit

Die evangelische Kirche in Hamminkeln zählt zu den ältesten Kirchengemeinden am unteren Niederrhein.

Bereits 1154 wurde erstmals eine Pfarrkirche urkundlich erwähnt, die dem Stift in Xanten unterstellt war. Kirchenpatron war in katholischer Zeit der Hl. Cyriakus, ein römischer Märtyrer der unter Kaiser Diokletian um das Jahr 300 enthauptet wurde.

Es kann angenommen werden, dass bereits um oder sogar vor dem Jahr 1000 eine kirchliche Versammlungsstätte bestand. Um 1100 wurde ein romanischer Saalbau errichtet und um 1200 der massive Turm vorgesetzt, der den Saalbau nur geringfügig überragte.

Der Anbau des gotischen Chores erfolgte Anfang 1400, 1450 erfolgte der Anbau der Sakristei. Als letzte große Baumaßnahme wurde um 1500 die Kirche um das Seitenschiff erweitert.

Mit dem übergroßen Christophorusbild über dem Sakristeieingang wurde die Kirche in vorreformatorischer Zeit um 1500 geschmückt. In der unteren Ecke des Bildes sind betend und kniend die Stifter des Bildes dargestellt. Die Wappen deuten auf die adeligen Familien Rovetasch/Teschenbroich. ( von Zuylen) In reformatorischer Zeit wurde das Bild übertüncht und erst 1906 im Rahmen einer umfangreichen Renovierung der Kirche entdeckt. Zunächst wollte die Gemeinde das Fresko wieder übertünchen, weil es dem reformatorischen Verständnis zuwider lief. Dies wurde durch ein Dekret der Regierung gestoppt, die Gemeinde wurde verpflichtet das Fresko zu restaurieren und zu erhalten.

In der Kirche befand sich im Mittelalter ein Nebenaltar, geweiht der Jungfrau Maria. Stifter des Nebenaltars waren die Ritter Diepenbrock (heute Gut Rott) und Schmalbruck (heute Haus Vogelsang). Die Stiftung war mit erheblichem Grundvermögen ausgestattet, dafür hatten die Adeligen das Recht, den Vikar für den Altar zu bestimmen.

Von den Kunstgegenständen der Hamminkelner Kirche blieben nach Einführung der Reformation nur zwei erhalten: Der romanische Taufstein aus Namur-Basalt aus dem 12. Jahrhundert wurde auf dem Kirchplatz eingegraben, er diente bis 1859 als Pferdetränke. Heute befindet er sich in der katholischen Kirche in Loikum, sein sakrales und kunsthistorisches Leben wurde somit gerettet.

Dies gilt auch für die Marienklage, eine Arbeit der Kalkarer Bildschnitzerschule aus dem 15. Jahrhundert. Die wertvolle Skulptur fand nach der Reformation ebenfalls eine Heimat in der Antonius-Kirche in Loikum. Nach dem 2. Weltkrieg gelangte sie wieder nach Hamminkeln und schmückt nun die katholische Kirche.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis